Geschäftstätigkeit im Iran: Was Sie beachten sollten
Um im Iran erfolgreich Geschäfte zu machen, sind eine sorgfältige Planung und ein fundiertes Verständnis der lokalen Gegebenheiten unerlässlich. Der iranische Markt bietet zwar Chancen, ist jedoch mit spezifischen rechtlichen, logistischen und finanziellen Herausforderungen verbunden. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten:
Exportbeschränkungen und Sanktionen
Bevor Sie Waren in den Iran exportieren, müssen Sie sicherstellen, dass der Export rechtlich zulässig ist. Insbesondere Güter mit doppeltem Verwendungszweck (Dual-Use-Güter) unterliegen strengen Beschränkungen und erfordern häufig spezielle Genehmigungen aufgrund internationaler Sanktionen.
Wichtige Hilfsmittel zur Prüfung:
- EU-Sanktionsinstrument — Iran: Ermittelt, ob Ihre Geschäftsaktivitäten mit iranischen Partnern den EU-Sanktionen entsprechen.
- EU-Sanktionskarte: Gibt einen Überblick über alle geltenden Sanktionen gegen den Iran, inklusive der betroffenen Personen, Organisationen und offiziellen Rechtstexte.
Eine sorgfältige Prüfung der Sanktionslage ist unerlässlich, bevor Sie vertragliche Verpflichtungen eingehen.
Kenntnis Ihrer Geschäftspartner
Im Iran arbeiten viele Unternehmen mit Zwischenhändlern, was die Identifikation des tatsächlichen Endkunden erschwert. Eine gründliche Due-Diligence-Prüfung ist entscheidend, um die Identität und Zuverlässigkeit Ihrer Geschäftspartner zu verifizieren. Je nach Tiefe der Untersuchung und Komplexität des Falls können Due-Diligence-Kosten zwischen 5.000 € und 15.000 € oder mehr betragen.
Herausforderungen im Transportwesen
Direkte Transporte zwischen dem Iran und Europa existieren nicht. Alle Waren müssen über Drittstaaten wie die Türkei oder die Vereinigten Arabischen Emirate umgeleitet werden. Dies erhöht sowohl die Kosten als auch die logistische Komplexität. Eine genaue Planung der Lieferkette und die Zusammenarbeit mit zuverlässigen Frachtpartnern, die Erfahrung in der Region haben, sind essenziell.
Zahlungsverkehr und Finanzabwicklung
Da der Iran nicht an das SWIFT-System angeschlossen ist, sind direkte internationale Banküberweisungen sowie Kreditkartenzahlungen nicht möglich. Zahlungen werden meist über Drittbanken oder alternative Kanäle abgewickelt. Diese Vorgehensweise erfordert kreative und rechtskonforme Lösungen, um den Geldfluss sicherzustellen und gleichzeitig regulatorische Risiken zu vermeiden.
Fazit
Der Markteintritt in den Iran erfordert: sorgfältige rechtliche Prüfung, Beachtung internationaler Exportkontrollen, zuverlässige Logistikpartner sowie alternative und sichere Zahlungsmethoden. Mit der richtigen Vorbereitung, fachkundiger Beratung und einem klaren Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen können Unternehmen die komplexen, aber lohnenden Möglichkeiten im Iran verantwortungsvoll nutzen.